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Sensationeller Auftakt von Transmediale und CTM

Das Hebbel Theater startete schon einen Tag vor dem offiziellen Festivalbeginn.



Die Transmediale, ursprünglich als Videofest der Berlinale gegründet, ist zum selbstständigen Internationalen Festival digitaler Kultur und elektronischer Medien geworden und findet offiziell vom 1.-6. Februar 2011 statt. Dazu gehört auch der Club Transmediale (CTM), der eigenständig agiert und dennoch zukünftig vielleicht wieder stärker in das Festival integriert werden sollte. Dies deutete jedenfalls der scheidende künstlerische Leiter des Festivals, Stephen Kovats, auf der Pressekonferenz am 31. Januar 2011 an. Und noch eine freudige Nachricht. Während dem Haus der Kulturen der Welt (HKW), dem zentralen Festival Ort der Transmediale, die Finanzierung gekürzt wurde, sind der Transmediale für die nächsten fünf Jahre die Gelder weiter bewilligt worden, wovon letzten Endes auch das HKW wieder profitiert.

Am gleichen Abend noch haben CTM und Transmediale gemeinsam ins Hau 1 eingeladen. Das Hebbel Theater, besser bekannt unter dem neuen Namen Hebbel am Ufer (HAU), wird in den Spielstätten HAU 1 und HAU 2 die ganze Festivalzeit über besondere Veranstaltungen präsentieren. Am 31. Januar gab es einen akustischen und visuellen Höhepunkt einer lebenden Legende, der elektronischen Musik. Morton Subotnick - 1933 in Los Angeles geboren - kam nach Berlin, um eine Neufassung seines 1967 entstandenen “Silver Apples of the Moon“ zusammen mit dem Videokünstler Lillevan und der koreanischen Pianistin SooJin Anjou auf dem Nachbau eines analogen Synthesizers vor begeistertem Publikum vorzuführen. Einigen Lesern dürfte noch Robert Moog bekannt sein, der Erfinder des Moog-Synthesizers, eines der ersten weitverbreiteten elektronischen Musikinstrumente, der 1934 in New York geboren wurde, aber bereits 2005 verstarb, sodass wir mit Morton Subotnick einen der letzen verbliebenen Wegbereiter der elektronischen Musik live beim Transmediale Festival erleben konnten. (Siehe auch Bericht im Magazin DE:BUG)

Großartig auch die fantastischen visuellen Hintergründe des schwedischen Amimations-, Video- und Medienkünstlers, dessen Projekte sogar auf der documenta Kassel zu sehen waren. Das Video "Rain" aus 2009 mit Musik von Fennesz haben wir als Beispiel hier aus Vimeo eingefügt.

Lillevan & Fennesz - "Saffron Revolution/Rain" from Lillevan on Vimeo.


Von beiden Künstler sowie von anderen international bekannten Musikern werden während des Festivals weitere 45 Minuten lange Module in einem Kubus auf der Bühne des Hebbel Theaters gezeigt. Die Aufführungen finden täglich Tag und Nacht im HAU 2 statt. Am 3. Februar nimmt Morton Subotnick noch einmal an einem Symposium im Hau1 teil. Der Tag steht unter der Überschrift PIONEERS.

Rückblicke auf die Anfänge der elektronischen Bildwiedergabe gibt auch das Videofest der Transmediale, deren Filme zu unterschiedlichen Zeiten im Theatersaal der HKW aufgeführt werden, während gestern Abend im großen Auditorium die offizielle Eröffnungsveranstaltung mit der Performance "Dust" des Video- und Klangkünstlers Herman Kolgen aus Kanada zu sehen und lautstark zu hören war. Einige Besucher, die kein Ohropax dabei hatten - die übrigens kostenlos verteilt wurden - verließen leider fluchtartig den Saal, obwohl die visuelle Darbietung sensationell war. Auch wir waren zugegen, weshalb uns dummerweise das Missgeschick unterlief, in der Nacht noch vollautomatisch und unbeaufsichtigt das Going Underground U-Bahn Filmfestival anzukündigen, das mittlerweile aus technischen Gründen bereits verschoben worden war. Die inzwischen korrigierten Daten lesen Sie weiter unten.

Weitere Links zur Transmediale finden sie nachfolgend und unter unserem Vorabbericht zum Festival am 27. Januar 2011:

www.transmediale.de
www.dasweekend.de
www.clubtransmediale.de
www.hungaricum.de
www.hkw.de
www.stattbad.net + dasweekend.de@stattbad
www.hebbel-am-ufer.de

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Weitere News & Infos

Da wir uns bei der weiter unten stehenden Ankündigung von www.goingunderground.de leider korrigieren mussten und nicht ganz aktuell waren, möchten wir zum Ausgleich an dieser Stelle auf eine weitere Veranstaltung bzw. Ausstellung hinweisen, die bereits seit dem 21. Januar läuft und noch bis zum 6. März 2011 im Künstlerhaus Bethanien zu sehen ist. Gezeigt werden dort Räume und Visionen im japanischen Animationsfilm mit Originalzeichnungen der wichtigsten japanischen Regisseure und Illustratoren.

Proto Anime Cut
21.01.-06.03.2011
Künstlerhaus Bethanien
Kottbusser Str. 10
10999 Berlin

Mehr Informationen unter: www.jardinsdespilotes.org

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IHK präsentiert Kinoplakate
Anlässlich der bevorstehenden 61. Berlinale, die vom 10.-20. Februar stattfindet, zeigen die Industrie- und Handelskammer Berlin (IHK) und der Progress Filmverleih die Ausstellung "Kampf um die Köpfe" im Ludwig-Erhard-Haus in der Fasanenstraße. Vorgestellt werden Plakate zu Filmen, die sowohl in der Bundesrepublik Deutschland als auch in der DDR liefen. Anhand der unterschiedlichen Plakatgestaltung würden auch die politischen Interpretationsmöglichkeiten sichtbar, heißt es.

"Kampf um die Köpfe"
01.-28. Februar 2011
IHK Berlin
Ludwig-Erhard-Haus
Fasanenstraße 85
10623 Berlin

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Ingmar Bergmann im Berliner Filmmuseum
Passend zur Retrospektive der 61. Berlinale zeigt das Filmmuseum Berlin der Deutschen Kinemathek im Filmhaus am Potsdamer Platz schon jetzt eine umfassende Ausstellung über das Werk des schwedischen Regisseurs Ingmar Bergmann (1918–2007) unter dem Thema "Von Lüge und Wahrheit". Zum ersten Mal werden in dieser Sonderausstellung vom 27. Januar bis 29. Mai 2011 persönliche Dokumente und Arbeitszeugnisse aus seinem Nachlass präsentiert.

"Von Lüge und Wahrheit"
27. Januar bis 29. Mai 2011
Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen
Potsdamer Straße 2
10785 Berlin
Web: www.filmmuseum-berlin.de

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Prämierter Chris Kraus Film "Poll" im Kino
Am Donnerstag, den 3. Februar 2011 startet der bildgewaltige Film "Poll" im Kino. Chris Kraus erzählt die persönliche Geschichte aus Erzählungen und Erinnerungen seiner Großmutter. Diese erzählt vom Adel im Untergang in Estland im Sommer 1914. Wir erwähnen diesen Film mit Nachdruck, da er in einigen Kinos in Berlin nur kurze Zeit zu sehen sein wird. Der soeben erst mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnete Film startet ausgerechnet in jenen Kinos, die eine Woche später nur noch der Berlinale zur Verfügung stehen werden. Darunter das Cinemaxx, das International und das Delphi. Immerhin gewann der Film auch den Spezialpreis der Jury beim Internationalen Film Festival in Rom 2010, wurde beim Filmfestival Tallinn 2010 mit dem Preis der 'Besten Regie' bedacht und außerdem zum 'Besten Film' auf dem Filmfestival in Bieberach ernannt.


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Kommentare

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Anonym am :

weder war der club transmediale jemals stärker in die transmediale integriert, noch hat Stephen Kovats oder irgend ein anderer vertreter der transmediale und ihrer förderer die möglichkeit, einseitig eine stärkere integration zu verkünden, geschweige denn zu organisieren. der rezensent hat hier wohl einiges nicht richtig verstanden. club transmediale ist zu 100% unabhängig und entscheidet selbstständig über die art und weise seiner kooperationen.

Filmfan am :

Der Auftakt im Hau1 mit Morton Subotnick und vor allem mit den visuellen Hintergründen des Multimediakünstlers Lillevan zeigten überdeutlich, wohin die Reise des Transmediale Festivals geht.

VJs statt DJs sind Tendenzen, mit denen die Clubs schon länger experimentieren. Jetzt kommen auch Videokünstler und das Internet hinzu, sich in neue Fahrwasser zu begeben. Dazu bedarf es keiner Entscheidung, das macht die Szene von sich aus.

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