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Vorgeschmack auf das Media Facades Festival im MMX

Upgrade! Berlin und MXX präsentieren einen Vorgeschmack auf das Medienfassaden Festival 2010.



Genau zur "Langen Nacht der Museen" startet in Berlin am 28. August mit Connected Cities das Medien Fassaden Festival Europe 2010. Doch schon jetzt gibt es einen Vorgeschmack auf einige Videos im MMX Open Art Venue.

Unweit vom "Tacheles", der bekannten ehemaligen Kaufhaus Ruine in der Oranienburger Straße, die nach der Wende Künstler besetzten und als unabhängiger Ort urbaner Kunst zum Touristen-Mekka hochstilisiert wurde, liegt in der Linienstrße 142/143 mit dem MMX Open Art Venue e.V. einer der letzten Underground Resorts. Während der Insolvenzverwalter den Tacheles Künstlern inzwischen gekündigt hat und sogar eine Räumung des Hauses anberaumt wurde, sind die MMX Projekte von Anfang an zeitlich begrenzt geplant.

Vom 16.7.-20.8. 2010 können in bisher kaum bekannten Hinterhöfen und versteckt liegenden, ruinösen aber dennoch charmant gestalteten Räumen, Kunstobjekte und Videos zum Teil auf Großbildleinwänden betrachtet werden. MMX bietet neben Videos, Wandmalerei, Installationen, eine Bar und Berliner Flair. In acht Räumen bzw. Kojen können 12 Künstler bewundert werden. Unter den Videos lässt sich schon jetzt eine Auswahl der Werken kennen lernen, die auch beim Medienfassaden Festivals Europa 2010 gezeigt werden.

MMX präsentiert das Berlin/Chicago Video Programm mit Werken folgender Künstler:
Ben Russel
Chelsea Welch
Todd Simeone
Jason Lazarus
Warren Cockerham
Steve Reinke
Jesse McLean

MIG ist beispielsweise eine Persiflage auf Googles Street Cars, die beim Abfotografieren ganzer Straßenzüge auch heimlich Daten von WLAN Netzen ausspionierten. MIG - Men In Grey sind zwei ominöse Herren, ganz in Grau gekleidet, die mit zwei Aktenkoffern durch die Straßen ziehen. Eigentlich nichts Besonderes, wenn auf den Koffern nicht deutlich sichtbar Bildschirme angebracht wären. Doch diese funktionieren nicht als Werbeträger, sondern als OFFICE CLEANER. Überall wo Leute mit Laptops in den Cafés sitzen, tauchen die Herren auf und filmen nicht nur die Gäste, sondern sammeln im Vorbeigehen deren Daten ein und löschen sie von Ferne sogar von den Laptops. Danach werden ihre Koffer vor den erschrockenen, ahnungslosen Passanten geöffnet und heraus fallen lauter Speicherkarten mit den gesammelten Daten, die die Herren in Grau auf der Straße zertreten.

Zweites Beispiel ist ein Video mit einem kleinen, fast nackten Bub, der als Mini Tarzan im Großstadt-Dschungel einen Unterschlupf sucht. Dabei findet er ein Loch, das ein wenig an das Loch im kürzlich neu gedrehten Disney-Films "Alice in Wonderland" erinnert. Dort taucht der Knabe in das Reich der Fabelwesen ein, die ihm im Urwald seiner Träume begegnen. Die Fabelwesen erinnern allerdings an animierte Plastikfiguren aus einer Kellogg's Corn Flakes Packung. Womit wir bei der Werbung wären. Doch genau das ist der Punkt, der beim Media Facades Festival auf's Korn genommen werden soll.

Auch Men In Grey wird als Warnung vor Datenmissbrauch beim Fassadenfestival Ende August auf eine große Leinwand hoch auf den Schöneberger Gasometer gebeamt und weithin sichtbar die Stadt erleuchten.

Das Festival ist ein Pilotprojekt, in dem Künstler und Mediendesigner die vernetzte Bewegtbildinfrastruktur im Stadtraum für einen transnationalen Kunst- und Kulturaustausch in Joint Broadcasting Events nutzen. Ein Projekt initiiert von Public Art Lab Berlin, in Kooperation mit Ars Electronica Futurelab (Linz), FACT (Liverpool), MAL (Brussel), m-cult (Helsinki), Medialab-Prado (Madrid) und Kitchen (Budapest).

In ganz Europa, in den Städten Madrid, Liverpool, Budapest, Brüssel, Helsinki, Linz und Berlin soll das Media Facades Festival den weltweiten Trend zu großformatigen digitalen Bildelementen im öffentlichen Raum reflektieren, die derzeit hauptsächlich von kommerziellen Inhalten und Interessen dominiert werden. Als Gegenbewegung zum hauptsächlichen Gebrauch von Medienfassaden als kommerzielle Werbefläche will das Festival ein Forum für gesellschaftsrelevante Themen im öffentlichen Raum schaffen und die wachsende Bewegtbildinfrastruktur für eine junge Kulturszene öffnen. Dabei wird die Idee eines aktiven Bewohners der Stadt im Gegensatz zum wohlerzogenen Konsumenten vertreten. Let´s reclaim the Screens - als Format für das Schaffen und den Austausch von Kultur, die Stärkung lokaler kreativer Unternehmen und die Unterstützung lokaler Akteure! Es ist an der Zeit, ein Sichtfenster zwischen virtuellem und realem öffentlichen Raum zu schaffen, basierend auf neuen Kooperationsmodellen zwischen gesellschaftspolitischer, kultureller, architektonischer Ästhetik und ökonomischen Interessen.

Upgrade! Berlin wurde 2006 in Berlin von Public Art Lab initiiert. Diese Reihe ist Teil eines großen internationalen Netzwerkes von verschiedenen Plattformen in unterschiedlichen Ländern Europas, der USA, Südamerikas und Afrikas. Das Upgrade! International Network existiert seit 2009 mit dem Ziel, künstlerische Projekte, die sich mit dem Thema mediale Kunst und digitale Kultur beschäftigen, zu produzieren und zu präsentieren. Upgrade! Berlin findet an unterschiedlichen Veranstaltungsorten statt. Jede Veranstaltung bietet daher die Möglichkeit, die neuesten Entwicklungen im Bereich Medienkunst und neue und spannende Plätze in Berlin zu entdecken.

Upgrade! Berlin wird organisiert von Ela Kagel - mit Unterstützung des transmediale Festivals für Kunst und Digitale Kultur.

MMX Open Art Venue e.V.
Linienstraße 142/143
10115 Berlin-Mitte
Mail: info@mmx.mx
Web: www.mmx.mx oder www.mmxberlin.com

Link: www.upgrade-berlin.net und www.mediafacades.eu


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