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GFFA - Erster German Fashion Film Award verliehen

Alle 15 nominierten Teilnehmer gewannen wertvolle Sachpreise.



Gestern Abend wurde in drei Kategorien der erste German Fashion Film Award (GFFA) von Claudia Carillon im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie verliehen. Der Besucherandrang bzw. der geladenen Gäste in die Berliner Invalidenstraße hielt sich in Grenzen, da wie bereits im BAF-Blog vom 4. Juli beschrieben erhöhte Sicherheitsvorkehrungen eine frühzeitige Anmeldung erforderlich machte und spontane Besucher leider nicht eingelassen wurden. Dafür war der Empfang mit erlesenen Sushi-Häppchen der Cateringabteilung des Hotels Maritim sehr intim. Die Branche kennt sich.

Einer der Hauptgewinner war PeppART ein Berliner Label von Gerlinde von Steht in der Pariser Straße. Den kleinen Verwandlungskrimi können wir hier zwar nicht zeigen, dafür präsentieren wir einen anderen YouTube Clip von PeppART. Der Gewinnerfilm ist dafür hier oder auf Facebook zusehen.



Die Berliner Modedesignerin zeigt auf ihrer weiteren BÄRliner-Mo Seite noch ganz andere witzige Dinge im Zeichen der FiFa Fußball-WM. Auch die Bread & Butter, die heute offiziell beginnt, steht ganz im Zeichen des Fußball und hat auf dem ehemaligen Rollfeld des Flughafens Tempelhof extra einen Rollrasen ausgelegt. Statt Tore steht dort allerdings eine riesige Bildleinwand für die WM-Übertragung, damit das Publikum trotz der Modemesse kein Tor versäumt.

Zurück zum Award. Das Modemagazin StyleRanking führte ein ausführliches Interview mit Claudia Carillon, das sie hier nachlesen können. Bei der Preisverleihung betont Frau Carillon noch einmal die erfreuliche Unterstützung der Modeindustrie. Nur so war es möglich, die jungen Designer auf ihrem Startweg zu unterstützen. Vor allem Sachpreise in Form von Union Knöpfen, Gütermann-Garn oder sogar hochwertigen, Computer gesteuerten Pfaff Nähmaschinen sind sicherlich für den Anfang eines Designerlebens vielleicht sogar wertvoller als Bargeld oder teure Pokale, sagte sie bei Ihrer Ansprache.

Weiterer Gastredner war unter anderem Markus Quint von der Messe Frankfurt. Bei seiner Laudatio schüttelten allerdings einige Besucher erstaunt den Kopf. Lobte er doch weniger die Veranstaltung in Berlin, sondern stellte vielmehr den Verdienst der Frankfurter Messe aus längst vergangener Zeit für die Mode in den Vordergrund, sodass fast der Eindruck eines Abwerbens des Awards nach Frankfurt erweckt wurde. Tatsächlich ist Frankfurt mit den ehemaligen Farbwerke Hoechst, und seiner modernen Kunstfaser Trevira einst Vorreiter als Modestadt in den 70er Jahren gewesen. Die Teilung Berlins durch den Mauerbau 1961 hat dem Modehandwerk in unserer Stadt einen empfindlichen Rückschlag gegeben, woraus sich die Berliner Modemesse, die sogenannte "Durchreise" nie mehr erholt hat. Damals gab es 356.00 Beschäftigte in der Bekleidungsindustrie in 4617 Betrieben - heute sind es nur noch 35.000 Beschäftigte in ca. 350 Betrieben. Allerdings wird heute mit 9,6 Mrd. Umsatz dreimal soviel erwirtschaftet, wie 1960.

Nach der Wiedervereinigung hat die Kreativbranche, zu der neben der Mode- u.a. auch die Film- und Musikbranche gehört, die chemische Industrie im Wachstum längst überholt. 240.000 Erwerbstätige, davon 25% Selbstständige, gelten als Jobmotor der deutschen Wirtschaft und verleihen Berlin neuen Glanz. 600 Modedesigner umfasst allein die private Datenbank von Frau Carillon. Die heute beginnende Fashion Week, die von Mercedes Benz organisiert wird, sowie die Messen Premium und Bread & Butter ziehen immer mehr Kreative und internationale Einkäufer nach Berlin. Aus diesem Grund wurde der erste German Fashion Film Award in Berlin veranstaltet.

In drei Kategorien wurden von 77 Teilnehmern je fünf Teilnehmer für die Endausscheidung nominiert. Insgesamt wurden 78 Clips zu je drei Minuten Länge eingereicht, die einen besonderen Eindruck des jeweiligen Labels widerspiegeln sollen. Dereinst könnten solche kurzen Imagefilme durchaus den Laufsteg ersetzen, denn die kurzen Clips sind schnell weiterzureichen. Deshalb wurden schon diesmal gleich 40.000 DVDs für den Export erstellt.

Überrascht waren wir bei der Ernennung der Gewinner. Alle nominierten wurden mit Preisen bedacht, was ungewöhnlich ist. Es gab keine Verlierer, wohl aber erste und zweite Preise in den Kategorien:

DOB Womenswear
1. potipoti - Streat Fashion
2. Pepp ART - Variable Fashion
3. Annette Kölling - Kindermode
4. Julia Starp - Ecoistin
5. Alan Xan Koca - Couturier

HAKA Menswear
1. Geppebba - Streatwear
2. Ucon Acrobatics - Streatwear
3. Eva Gronbach - Jeans
4. Daniel Kroh - Reclothings
5. Carola Euler - Tennis Shorts

Accessoires - Accessories.
1. Encore - Schmuck
2. Glowybox - Schmuck
3. Gretchen - Taschen, Leder
4. Kvast - Strümpfe
5. Wallrodt - Anhänger, Mützen, Hüte

Besonders künstlerische Filme, bei denen die Regie mehr im Vordergrund stand als das Modeprodukt, wurden ausdrücklich leider nicht berücksichtigt. Somit fielen von den ursprünglich von uns genannten 88 eingereichten Filmen offensichtlich 10 Clips unter den Tisch, weil sie den gestellten Kriterien in Länge oder Form nicht entsprachen.

Links: www.german-fashion-film-award.com
und GermanFashion Modeverband Deutschland e.V. www.germanfashion.net


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